Partnerschaft Oldonyo Sambu

Seit ca. 20 Jahren pflegt unser Dekanatsbezirk Lohr a.Main eine Partnerschaft mit der Kirchengemeinde Oldonyo Sambu.

Die Kirchengemeinde Oldonyo Sambu mit 6000 getauften Christen, von denen ca. 3000 aktiv sind, liegt im Regenschatten des Berges Meru an der Straße Arusha – Nairobi (Kairo-Kapstatt). Oldonyo Sambu umfasst eine Fläche, die die unseres Dekanates überschreitet. Die ersten Christen wurden dort vor etwa 65 Jahren getauft, zunächst meist Meru und Chagga. Seit etwa 30 Jahren werden immer mehr Massai und Arusha getauft, es gibt eine Erweckung besonders unter den Massai.

In der Gemeinde gibt es einen Pfarrer und 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 16 Kirchengebäude und 20 Predigtstellen. Die meisten hauptamtlichen Mitarbeiter verdienen zwischen 5 und 6  € im Monat, nur der Pfarrer kommt auf ca. 50  € Monatseinkommen! Zum Vergleich: Ein paar Schuhe kostet 20 €, ein fettes Huhn 3 €, das monatliche Schulgeld für zwei Kinder auf dem Gymnasium macht 50 € aus, also in etwa den Monatsverdienst eines Pfarrers.

Die Hauptarbeit in der Kirchengemeinde Oldonyo Sambu wird von den Evangelisten getan, dazu gehören Schulunterricht, Beerdigungen, Seelsorgearbeit und Gottesdienste. 18 der 20 MitarbeiterInnen sind EvangelistInnen. Ein Mitarbeiter radelt zum Beispiel jeden Sonntag 60km durch die Steppe um Gottesdienst zu halten, und danach radelt er wieder diese Strecke wieder zurück!

Im Rahmen unserer langsam wachsenden Partnerschaft unterstütz das Dekanat Lohr vor allem die EvangelistInnen, um ihnen in dieser schwierigen Umgebung zu helfen. Bis auf letztes Jahr tauschen wir seit vier Jahren zur auch zu Weihnachtszeit Predigten zwischen Dekan  und Pfarrer aus, die von Pfarrer Zwing jeweils in die andere Sprache übersetzt werden und dann bei uns im Dekanat und dort in allen Predigtstellen verlesen und weitergegeben werden.

Gerne können Sie die Gemeinde Oldonyo Sambu mit einer Spende unterstützen. Die gesammelten Spenden werden direkt an die HelferInnen vor Ort ausgezahlt, oder für notwendige Arbeitsmittel (zuletzt Fahrräder) verwendet.

Bankverbindung:
Dekanat Lohr a.Main

Konto: IBAN DE60 7905 0000 0042 2857 26
BIC: BYLADEM1SWU - Sparkasse Mainfranken

Bitte geben Sie als Verwendungszweck an: Spende Oldonyo Sambu. Auf Wunsch erhalten Sie von uns eine Zuwendungsbestätigung (Spendenquittung).

Besuch unseres Dekanats in Oldonyo Mai 2019

Pressebericht von der Reise der Delegation aus dem Dekanatsbezirk Lohr am Main in die Partnergemeinde Oldonyo Sambu in Tansania (Arusha-Diözese) und zu „Hilfe für die Massai“ in Malambo (Arbeit von Sr. Angelika Wohlenberg)

Lohr/Mittelsinn/Tansania. Seit zehn Jahren pflegt der evangelische Dekanatsbezirk Lohr am Main Beziehungen zu einer lutherischen Kirchengemeinde im Nordwesten Tansanias in der Arusha-Diözese. Erstmals besuchte Dekan Till Roth mit einer kleinen Delegation die Partnergemeinde, um persönliche Kontakte herzustellen und die Partnerschaft neu zu beleben. Geplant wurde die 14-tägige Reise von Dekanatsmissionpfarrer Gunnar Zwing (Mittelsinn), der von 1996-99 dort als Pfarrer arbeitete und darum fließend Kishuaeli spricht. Mit dabei waren Maria und Lena Werner, Mitarbeiterinnen der Evangelischen Jugend im Dekanatsbezirk Lohr, welche die Arbeit von Angelika Wohlenberg unter den Massai unterstützt.

In den zwei Wochen sammelte die vierköpfige Delegation nicht nur unzählige Eindrücke von den Landschaften, dem bunten Leben in der Großstadt Arusha, den durch die Steppe ziehenden Herden der Massai, von schlechten Straßen, sichtbarer Armut und einem ganz anderen Zeitgefühl. Im Mittelpunkt standen viele Begegnungen mit Menschen in der Partnergemeinde Oldonyo Sambu. Diese hatten vor dem Besuch eigens ein neues Partnerschaftskomitee gegründet. Der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, ein kürzlich in Rente gegangener Regierungsbeamter, der neue, seit letztem Jahr für die Gemeinde zuständige Pfarrer und weitere Mitarbeiterinnen begleiteten die Besucher. Schnell fand man zueinander und spürte trotz der kulturellen und sprachlichen Unterschiede die Verbundenheit im Glauben an Jesus Christus und das gemeinsame Anliegen: man wolle sich gegenseitig unterstützen und füreinander beten.

„Momentan sind wir in Deutschland noch eine der reichsten Kirchen der Welt“, erklärte Dekan Till Roth, „so können wir euch helfen, indem wir euch finanziell unterstützen. Aber ihr seid reich im Glauben und könnt uns geistlich helfen. Ihr seid eine wachsende Kirche, wir sind eine schrumpfende Kirche.“

Das Gebiet der Partnergemeinde erstreckt sich über eine weite Fläche, vergleichbar mit der Größe unseres Landkreises. Darum ist sie in 22 Sprengel unterteilt, für deren seelsorgerliche Betreuung dem Gemeindepfarrer 18 Frauen und Männer zur Seite stehen, die nach einer zwei- bis dreijährigen theologischen Ausbildung eine öffentliche Beauftragung bekamen. Neun dieser Sprengel mit ihren Kirchen wurden von der Delegation besucht, um dort gemeinsam Gottesdienst zu feiern und ins Gespräch zu kommen. Die überaus große Gastfreundschaft zeigte sich in festlichen Mahlzeiten mit geschlachteter Ziege und reichen Geschenken. Ein Höhepunkt war die Übergabe der im Dekanat Lohr gesammelten Spendengelder an die kirchlichen Mitarbeiter vor Ort.

Vier Tage der Reise nutzten die Dekanatsabgesandten für einen Besuch im sechs Autostunden entfernten Malambo, einem größeren Dorf mitten in der Steppe auf der Hochebene des ostafrikanischen Grabenbruchs. Dort arbeitet seit 22 Jahren die aus Schleswig-Holstein stammende Angelika Wohlenberg, die mit ihrem Verein „Hilfe für die Massai e.V.“ eine beeindruckende Gesundheit-, Bildungs- und Missionsarbeit unter den Massai aufgebaut hat.

„In den nächsten Monaten wollen wir die Erlebnisse und Begegnungen in die Gemeinden des Lohrer Dekanats und in die Arbeit der Dekanatsjugend tragen, um auch bei uns die Partnerschaft zu stärken“, sind sich Maria und Lena Werner einig. Dazu kann im Dekanatsbüro für Vorträge angefragt werden. Mit den Gemeindegliedern in Tansania wurde ein regelmäßiger Informationsaustausch übers Jahr vereinbart. Für 2020 ist ein Gegenbesuch im Lohrer Dekanat geplant.

Von links nach rechts: Ehemann der Evangelistin, Pfarrer Gunnar Zwing, Lena Werner, Maria Werner, Dekan Till Roth, Evangelistin des Gemeindesprengels, Pfarrer Tumaini Laanyuni von Odlonyo Sambu