Abschied von Pfarrer Thomas Schweizer und Martina Schweizer
von Carolin Esgen
Gemünden a.Main. Nach über 25 Jahren Dienst in der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Gemünden wurde Pfarrer Thomas Schweizer von Dekan Till Roth, Lohr, während des Festgottesdienstes von seinen Aufgaben als Gemeindepfarrer entpflichtet. Thomas Schweizer geht in den Ruhestand, während seine Frau Martina mit ihm die Kirchengemeinde Gemünden verlässt und einer neuen beruflichen Herausforderung entgegenblickt.
Gemeindeglieder, Pfarrkapitel, Dekanatsgremien, Vertreter der Ökumene, Familie und Freunde feierten den Gottesdienst mit Ehepaar Schweizer. Der Jugendgospelchor unter Leitung von Michael Albert glänzte mit Liedvorträgen, an Orgel und E-Piano begleitete Dagmar Maxeiner den Gemeindegesang mit Lebendigkeit. „Was bleibt?“, so fragte Pfarrer Schweizer in seiner Predigt. Die Antwort fand er in dem, was die erste Gemeinde nach Apostelgeschichte 2,42 ausmachte: „Ich hoffe, IHR bleibt. Bleibt in der Lehre der Apostel Jesu Christi, in der Gemeinschaft, beim Abendmahl und im Gebet.“
Dekan Till Roth würdigte das Engagement des Gemündener Pfarrers: als Gründer des CVJM und Notfallseelsorger, als Pfarrer für Benachteiligte und Migranten. „Streitbar und mit klarer Kante“ engagierte sich Schweizer über die Kirchengemeinde hinaus im Dekanatsausschuss und als Mitglied der Landessynode. Für Verwaltung und Finanzen hatte Thomas Schweizer ein ausgeprägtes Talent: so verlässt er die Kirchengemeinde auch in dieser Hinsicht gut aufgestellt. „Es braucht einen langen Atem, viel Kraft und Disziplin, um Menschen, um ehrenamtliche Mitarbeiter über einen so langen Zeitraum zu fordern und zu fördern und eine Gemeinde reflektiert weiterzuentwickeln“, betonte Roth.
Sowohl im Gottesdienst als auch beim anschließenden Fest wurde auch an die schwerste Zeit im Leben Thomas Schweizers erinnert: seine erste Ehefrau Bettina starb vor 15 Jahren. Gegenseitige Offenheit und Vertrauen halfen Thomas Schweizer und den drei Kindern durch diese Zeit, Gemeinschaft in der Gemeinde bekam eine weitere Bedeutung. Und so freute man sich auch gemeinsam, als wieder eine Pfarrfrau ins Pfarrhaus zog: Martina Schweizer. Vertrauensfrau Manuela Weber verabschiedete mit Martina Schweizer eine kompetente, herzliche und zuverlässige Pfarramtssekretärin. Sie werde vor allem aber auch als Mensch, Freundin und Wegbegleiterin fehlen.
Über 100 Personen feierten gemeinsam mit Ehepaar Schweizer im Kreuzkloster mit Grußworten von Landrätin Sitter, Dr. Kapperer für den pastoralen Raum Gemünden, Bürgermeister Lippert aus Gemünden, Dagmar Schubert für die Kirchengemeinden Höllrich, Heßdorf und Weikersgrüben, Manfred Dorsch für den CVJM, Pfarrerin Weichert als Seniorin des Pfarrkapitels, Iris Grosso für den KV Gräfendorf und Michael Albert für den KV Gemünden. Abschließend überraschten sechs Frauen für die Mitarbeiterkreise der Gemeinden mit einem Gedicht voller Anekdoten. Schweizers werden künftig bei Ochsenfurt leben. Pfarrerin Rauh, Höllrich, und Pfarrerin Schlagmüller, Burgsinn, übernehmen die Vakanzvertretung.
